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Zuerst stellt sich natürlich die Frage, welche Regeln Ihnen im Umgang miteinander wichtig und wertvoll sind. In einer „Familienkonferenz“ könnten sie alle gemeinsam Regeln erarbeiten, welche allen Familienmitgliedern sehr wichtig sind, um ein gemeinsames Ziel, nämlich Harmonie und friedfertiges Zusammensein, zu erreichen.

Regeln im gemeinsamen Haushalt mit Menschen sind grundsätzlich gut, aber Regeln sind eine sehr individuelle Angelegenheit – die Regeln müsst Ihr Eltern für Euch einerseits vorgeben und andererseits gibt es auch Regeln, die ihr mit Euren Kindern gemeinsam aushandeln könnt. Was belastet Euch Eltern im Zusammenleben mit Euren Kindern derzeit am meisten? Kinder brauchen, um gesund aufwachsen zu können zwei Dinge: Erstens, sie wollen sich geliebt und zugehörig fühlen. Zweitens: Sie müssen das Gefühl haben, dass sie Beiträge leisten können (die auch von uns gesehen und anerkannt werden) und dass sie „es selbst tun“ dürfen. Ich lese aus Eure Anliegen heraus, dass euch die Selbstbestimmung Eurer Kinder sehr wichtig ist, und dass Ihr bis zu einem gewissen Grad jetzt aber die Erfahrung macht, dass die Kinder Euch auf der Nase herumtanzen. Kann das sein? Erziehung ist eine Kunst; und sie geschieht vor allem auf der Basis von Beziehung. Dabei dürfen wir Eltern unsere eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren. Die Homepage https://www.familienrat-training.de/# gibt fürs Erste einen guten Überblick, wie Ihr als Familie beginnen könnt, Regeln auszuhandeln, und was dabei Sinn macht, und wo Ihr Eltern aber die Führung übernehmen müsst. Regeln aushandeln ist gut – allerdings gibt es Dinge, die Kinder nicht gern tun. Sie müssen auch lernen, sich unterzuordnen, und dann ist es wichtig, dass wir Eltern uns auch unbeliebt machen und Frustrationen von unseren lieben Kleinen aushalten. Es tut ihnen gut. Wachsen tut auch manchmal weh! Ich wünsche Euch viel Kraft und Mut!

Gewaltfrei und regellos sind zwei unterschiedliche Dinge. Am besten mit den Kindern reden (das geht in diesem Alter schon), ihnen mitteilen, dass das notwendig ist. Mit ihnen gemeinsam Regeln besprechen und sie fragen, welche Konsequenzen sie bei Nichteinhaltung gerecht finden würden.

Jetzt sind wir durch Covid-19 enger zusammen – dass hat im außen Bereich – außerhalb des Heimes viel verändert, dass ändert auch im Innen was – wie wollt Ihr das zu Hause umgegangen wird – dann müsst auch Ihr so mit uns so umgehen…

Ein Start wäre, eine „Familienkonferenz“ einzuberufen. In dieser darf jeder zu einem belastenden Thema seine Meinung sagen und die Eltern bemühen sich, zuzuhören. Und dann wird gemeinsam nach Lösungen gesucht, diese könnten schriftlich festgehalten werden und von allen unterschrieben. Erfahrungsgemäß tragen Kinder Regeln, an denen sie mitwirken lieber mit. (gilt übrigens nicht nur für Kinder)

Die Tatsache, dass sie ihre Kinder immer gewaltfrei erzogen haben spricht als Eltern absolut für Sie. Abgesehen davon, dass körperliche Strafen in der Erziehung von Kindern in Österreich seit Jahren verboten sind, gibt es zahlreiche Forschungsergebnisse die belegen, wie negativ sich diese Form der Erziehung auf das weitere Leben der Kinder auswirkt. Regeln sind für die Entwicklung von Kindern von zentraler Bedeutung- sie geben ihnen Orientierung, lassen sie Grenzen spüren und bereiten sie auf ihr Leben als Erwachsene vor. Unser ganzes Leben ist voll von Regeln: Angefangen vom Straßenverkehr, der Schule, dem Berufsleben, es gibt Regeln wie man sich beim Einkaufen verhält, Regeln in sozialen Situationen, Regeln die schriftlich festgehalten sind und welche die man befolgt, weil es sich einfach so gehört („Bitte und Danke“ sagen zum Beispiel). Wenn man ganz ohne Regeln und Grenzen großgezogen wird, führt das also früher oder später zu Schwierigkeiten. Welche Regeln und Grenzen für ihre ganz spezielle Situation sinnvoll sind kann ich jetzt natürlich nicht so einfach beantworten ihren gewaltfreien Umgang mit ihren Kindern ist aber sicherlich eine Regel, die sich auf das Zusammenleben der ganzen Familie ausdehnen lässt. Regeln zur Tagesstruktur sind immer hilfreich: Wann stehen wir in der Früh auf? Wann ist es Zeit, um ins Bett zu gehen? Von wann bis wann wird die Hausübung gemacht? Struktur und feste Rituale geben den Kindern Sicherheit und lassen sie zu selbstbewussten und sozialen jungen Menschen heranwachsen. Ein kleiner Tipp der mir besonders am Herzen liegt. Das gemeinsame Essen: Achten sie darauf, dass sie einmal am Tag gemeinsam und ohne Nebengeräusche (wie Radio, Fernseher oder Handy) eine Mahlzeit einnehmen. Studien belegen, dass das gemeinsame Essen als Familie, Problemen und Verhaltensauffälligkeiten entgegenwirkt. Auch Regeln, die das tägliche Zusammenleben besser organisieren (z.B.: Aufgabenverteilung im Haushalt) machen sicherlich Sinn. Zum Einführen der Regeln: Da ihre Kinder ja nicht mehr ganz klein sind, kann man mit ihnen sicher den Sinn dieser Regeln besprechen. Sie erleichtern das Zusammenleben, sorgen dafür, dass wir alle respektvoll miteinander umgehen und gut zusammenleben können. Vielleicht können sie die 3 wichtigsten Regeln auf ein Plakat schreiben und aufhängen. Das könnte man gemeinsam gestalten und alle Beteiligten unterschreiben- wie bei einem Vertrag. Abschließend hätte ich noch einen Buchtipp: „Autorität durch Beziehung“ von Haim Omer. Meiner Meinung nach ein Buch, dass alle Eltern früher oder später in die Hand nehmen sollten.

Beim Einführen von Regeln würde ich der Familie folgendes raten: gemeinsam sollten Vater und Mutter überlegen, welche Regeln ihnen wichtig sind (beim Essen, beim Aufräumen, wie sprechen wir miteinander, was will man nicht, was ist ok …). Diese Regeln sind ja in jeder Familie unterschiedlich. Im zweiten Schritt würde ich raten, dass sich die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern an einen Tisch setzen und diese Regeln gemeinsam aufstellen, auf ein Plakat zeichnen und schreiben. Im Vorfeld sollten auch hier Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Regeln überlegt werden, die umsetzbar, in einem Bezug zur Regel stehen und auch diese mit den Kids besprechen. Regeln sind unglaublich wichtig für Kinder, da sie einen Sicherheitsrahmen darstellen. Wichtig wäre auch hier, dass die Eltern konsequent dranbleiben und nicht mal so und mal so reagieren. Was auch wichtig wäre ist, dass nicht zu viele Regeln auf einmal eingeführt werden. Nachdem es bis dato keine Regeln gab, würde ich mit einer beginnen, die relativ leicht umsetzbar ist, damit Regeln an sich positiv besetzt werden können. So können nach und nach neue Regeln eingeführt werden.

Gemeinsame Regeln erarbeiten, also mit den Kids. Die Frage ist halt sehr global gestellt, da wir jetzt nicht wissen, für welchen Bereich die Regeln gelten sollten. Wenn es um PC-Nutzung geht – z.B.: bestimmte Limits (Zeiten einschränken, Zeitkonto einrichten, dann kann das Kind selbst entscheiden, wann es in der Woche mehr spielt und wann weniger).

Das ist eine sehr wichtige und wertvolle Frage. Vielen Dank dafür! Kinder lernen über „abschauen“ und „nachmachen“. Wenn Kinder selbst Achtung erfahren, also ihnen Wertschätzung, Respekt und vielleicht auch noch Interesse und Verständnis entgegengebracht wird, so werden Sie wahrscheinlich schon in Kürze Veränderungen im Verhalten Ihrer Kinder bemerken. Den anderen zu achten hat aber nichts damit zu tun, alles an Verhalten tolerieren, akzeptieren und aushalten zu müssen. Wenn ein Verhalten in der Familie schwierig wird, kann und soll dieses auf eine respektvolle Art (kurz) besprochen werden. Z.B. durch ein ruhiges „Ich sehe, dass du zornig bist. Aber wenn du so mit mir sprichst, verletzt mich das. Vielleicht können wir jetzt oder später gemeinsam versuchen zu verstehen, was dich so zornig macht…“ Gerade in der derzeitigen Situation ist es besonders wichtig, dass jeder innerhalb der Familie auch gut auf sich selbst achten darf.