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Ich (45) habe tägliche Auszucker, die immer schlimmer werden. Unter meinen Anfällen leidet meine Familie, besonders mein Sohn (10).
Vielen Dank, dass Sie sich hier melden und sich Hilfe suchen. Ihre Worte zeigen, dass Ihnen Ihr Sohn wichtig ist. Und ich glaube zu verstehen, dass Sie aufgrund Ihrer Lebensumstände sehr unter Druck sind. Trotzdem sind Ihre Kompetenzen als Mutter vorhanden. Diese erscheinen im Moment aufgrund Ihrer Situation etwas zurückgedrängt. Vielleicht können Sie sich selbst eine Pause gönnen. Einfach einmal nur sein – nichts müssen, nichts sollen. Sich entspannen. Schließlich bemerken Sie sicher selbst, dass Aufregung nur Druck und Gegendruck erzeugt, Sie sich selbst hochschaukeln. All das ändert Ihre Situation nicht und verbessert sie auch nicht. – Also lassen Sie das – so gut es geht – einfach weg! Versuchen Sie, sich Ihr Leben einfacher und schöner zu machen. Ein ruhiger Spaziergang mit Ihrem Sohn. Ein paar Blumen sammeln, ein kleines Fußballspiel oder einfach den Frühling bestaunen – es summen schon die Bienen. Kochen Sie gemeinsam mit Ihrem Sohn, machen Sie mit Ihm gemeinsam(!) die Schulaufgaben, die er sicher auch bekommen hat. Versuchen Sie, sich beiden eine schöne Zeit zu machen. Schauen Sie vielleicht einmal gemeinsam einen Film. Machen Sie gemeinsam einen Tagesplan, wo für jeden etwas Schönes drinnen ist. Beziehen Sie Ihren Sohn ein, interessieren Sie sich für ihn. Fragen Sie ihn, was er sich wünscht und erklären Sie ihm auch (ganz ruhig), was Sie sich wünschen. Entspannung ist für Sie jetzt ganz wichtig. Beobachten Sie sich selbst: Wann bemerken Sie, dass ein Auszucker bevorsteht? Wo ist der Punkt, wo Sie noch aussteigen können? Was kann Sie aus dieser Gefangenheit herausreißen? Tief durchatmen, Duschen gehen, raus gehen, …? Sich kurz zurückziehen? Ich nehme an, dass Ihr Sohn auch belastet ist und unter Druck steht. Ihr Verhalten hat auch Auswirkungen auf ihn. Daher mein Tipp: Nehmen Sie bitte nicht jedes Verhalten Ihres Sohnes persönlich, sondern als (natürliche!) Reaktion auf die Umstände, denen Ihr gemeinsames Leben derzeit noch unterliegt. Es wird besser! Ich hoffe, dass ich Ihnen ein paar erste Schritte zur Verbesserung Ihrer momentanen Situation geben konnte.
Eine Antwort von
Karin Fidler