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Mein Mann ist seit Corona arbeitslos und sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher und trinkt sein Bier! Was kann ich tun und muss ich mir Sorgen machen?


Das ist vor allem längerfristig keine gute Entwicklung. Als Gattin haben Sie da wenig Chance direkt einzugreifen, aber gibt es männliche Verwandte, Freunde, die einen guten Einfluss (Vorbildwirkung) auf Ihren Mann haben? Könnten Sie diese aktivieren, Ihren Mann zu „aktivieren“, wo mitzunehmen wo es vernünftiger zugeht, Sport, Arbeit in Garten, Natur u.ä.

Eine Antwort von
Peter Stippl

Hier stellt sich für mich die Frage, ob er, nachdem die Corona Krise vorbei ist, wieder in seinem ursprünglichen Job genommen werden wird. Wenn das der Fall wäre, so sollte er unbedingt versuchen, wieder in einen geregelten Alltag hineinzukommen. Ist das – was ich eher annehme – nicht der Fall, wäre zu überlegen, wie gut der Kontakt zwischen dem Mann und seiner Frau ist. Hat seine Frau einen guten Zugang zu ihm, dann wäre ein Gespräch zum Ausloten wichtig. Abklärung Depression, Abklärung Alkoholsucht, was gibt es für Alternativen, Hobbys, Interessen. Auch denke ich, dass die Frau sich unbedingt Sorgen machen muss. Je eher diese Situation in den Griff zu bekommen ist, umso leichter wird ihr Mann sich von diesem jetzigen Zustand lösen können.

Eine Antwort von
Irina Wschiansky-Seidl

In solchen Sachen schlage ich gerne ein Infogespräch bei „einer Suchtberatung“ vor, die gibt es ja in jedem Bundesland. Mir ist die Struktur nicht bekannt, in der die angefragte Person lebt. Bei uns in Kärnten würde ich die „CARITAS“ empfehlen (hier eben die Suchtberatung). Auch wenn der Partner nicht dabei ist, kann man hier schon Infos einholen und sich selbst stärken. Auch wichtig das Thema „CoAbhängigkeit“, das an solchen Stellen bestimmt auch angesprochen wird.

Eine Antwort von
Christian Pöschl