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Meine Mutter ist schon über 80 und lebt in einem Seniorenheim. Wir haben uns schon seit vier Wochen nicht mehr gesehen und das „bricht mir das Herz“. Was kann ich tun, um besser mit diesen Sorgen umgehen zu können.
Möglicherweise könnte es für Sie hilfreich sein, ihrer Mutter Briefe zu schreiben: einfach alle Gedanken, die Ihnen gerade durch den Kopf gehen aufschreiben. Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, falls Ihre Mutter digital affin ist, über skype, what`s app oder zoom zu kommunizieren.
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Silke Strasser
Hast Du mit Deiner Mutter Kontakt übers Handy? Oder über Skype? Ich hoffe. Wenn nein, das wäre eine gute Möglichkeit, um die Zeit zu überbrücken. Ein gebrochenes Herz, das durch die Abwesenheit von Menschen, die wir lieben, entstanden ist, ist eine traurige Angelegenheit und ich würde mir erlauben, zu trauern und darüber zu weinen: dabei ist es wichtig, gut mit Dir umzugehen. Ich bin sicher, es gibt ein Band, das Euch beide verbindet – weit über alle Grenzen der Welt hinweg. Die Liebe ist ein unsichtbares Band. Schreibst du gern Tagebuch? Möglicherweise kann es helfen, dieser Traurigkeit, diesem gebrochenen Herzen eine Gestalt zu geben: ein Brief, eine Geschichte, die du schreibst, ein Bild, das du malst, eine Rose, die du pflanzt, einen Duft (ein Duftöl), den/das du dir auserwählst, alles, was dich mit deiner Mama verbindet. Helfen kann auch der Gedanke, dass alles vorüber geht. Ich kann mir auch vorstellen, dass du dir Sorgen machst, dass sie sterben wird, bevor ihr euch wiedersehen könnt. Auch das will ausgedrückt werden, damit es dich nicht mehr so belastet. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Gib diesem traurigen Herzen, diesem gebrochenen Herzen eine „Form“. Trost ist gerade in einer solchen Situation sehr wichtig. Und ich bin sehr sicher, dass deine Mutter in guten Händen ist. Das Vertrauen ins Leben und in eine Kraft, die immer da ist, kann uns dabei sehr hilfreich sein, diese Zeit zu überbrücken.
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Sabine Felgitsch
Seit 1.5. ist der Besuch mit Schutz gestattet – nehmen Sie Kontakt mit der Heimleitung auf und erfragen Sie die Bedingungen in diesem Heim …
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Peter Stippl
Sie können mich auf meiner Empathiehotline – 30 Minuten kostenlos gehört werden – anrufen. Bitte schreiben Sie mir ein Email mit einigen Wunschterminen für ein solches Telefonat, und ich melde mich retour und bestätige einen möglichen Termin. Meine Adresse: nicola@friedisch.at Darüber hinaus könnte es helfen, jemanden anderen zu bitten, eine Zeit zu zuhören, ohne etwas dazu zu sagen. Wenn Schmerz gehört wird und Raum bekommt, ist das alleine schon ein Stück des Weges, ihn zu verarbeiten.
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Nicola Abler
Ich weiß, dass es schon relativ viele Altersheime gibt, die ihren BewohnerInnen Videoanrufe ermöglichen können. Diesbezüglich würde ich mich mit dem Altersheim in Verbindung setzen, ob das umsetzbar wäre. Damit wäre zumindest mal die Möglichkeit geschaffen, ihre Mutter zu sehen und mit ihr über dieses Medium sprechen zu können, sofern das mit ihrer Mutter überhaupt noch möglich ist. Der zweite Punkt „Sorgen“ der ist für mich etwas unklar, nämlich welche Sorgen sich die Tochter um ihre Mutter macht. Es sollte geklärt werden, ob die Mutter krank ist, wenn ja muss vereinbart werden, was die Tochter für eine Möglichkeit hat, ihre Mutter zu besuchen, falls es der Mutter schlecht gehen sollte. Auf mich wirkt es, als hätte die Tochter Verlustängste (vielleicht geht es auch um Kontrollverlust), hier würde sie unbedingt Hilfe benötigen, dass sie auch lernt, ihre Mutter loszulassen. Wichtig aus meiner Sicht wäre, dass es einen – den Möglichkeiten und Kapazitäten des Altersheims entsprechend – engen Kontakt zwischen dem Altersheim und der Tochter gibt.
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Irina Wschiansky-Seidl
Gibt es die Möglichkeit / Kompetenz, online was zu machen (skypen mit Bild, Zoom, oder ähnliche „tools“), da wird schon mal das „Sehen“ wieder aktiviert.
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Christian Pöschl